Ich mag dieses Bild. Denn es zeigt zwei Facetten der Vielseitigkeitsreiterei, die diese Disziplin recht wohltuend von anderen abhebt. Auch wenn dies alles andere als offensichtlich ist. Zu sehen ist eine Vielseitigkeitsreiterin, die nach Beendigung des Geländerittes von ihrem Pferd abgesprungen ist. Trivial? In den Feinheiten erkennt man, dass hier wieder viel Rücksichtnahme und Wertschätzung dem Sportpartner Pferd entgegen gebracht wird, wie ich es in der Vielseitigkeit viel häufiger sehe als im Springsport.
Zum einen hat sie das Pferd nicht durchpariert. Im schnellen Galopp ist sie über die Ziellinie geritten, hat das Pferd auslaufen lassen und ist im Schritt abgesprungen. Die Pferde sind bei der Geländeprüfung sehr schnell unterwegs, der Puls ist sehr hoch und sollte behutsam wieder auf Normallevel gebracht werden. Wer Marathon läuft weiß selbst, dass es für's Herz besser und angenehmer ist, wenn man noch ruhig weitergeht, statt stehenbleibt.
Zum anderen ist sie auf der rechten Seite abgesprungen. In der Reiterwelt der FN sieht man leider immer noch zu 90% daß die Reiter von links ihr Pferd führen, satteln und auf-/absteigen. Damals bei der Kavallerie, als noch mit Säbel geritten wurde war das zwingend notwendig. Jedoch belastet das die Wirbelsäule des Pferdes einseitig. Achtsame Reiter trainieren daher auch das Führen und Auf-/Absteigen von rechts.