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die perfekte Piaffe

| Kategorie: ein Foto und seine Geschichte

Leider sieht man im Dressursport auch in der höchsten Klasse viel zuviele unschöne Bilder.  Und leider übersehen die Richter das immer wieder. Ein Pferd, das mit aktiver Hinterhand, leicht in der Hand, aufgerichtet, ausdrucksvoll, taktklar und mit Freude dabei ist, ist ein sehr seltener Anblick. Gerade Fotos, die einen Moment einfrieren, zeigen schonungslos die Wahrheit.

Umso größer ist die Freude einen solchen Moment festhalten zu dürfen. Eine Piaffe in Perfektion, wie ich sie zuletzt bei Dr. Reiner Klimke gesehen hatte. Abgebildet ist Jessica von Bredow-Werndl mit ihrem KWPN-Hengst Unee BB, ein Halbbruder des Totilas. 

Zuvor war Olympiasiegerin Isabell Werth gestartet und war von den Richtern hoch benotet worden und damit führend in diesem Grand Prix Special. Und das bei einer wenig überzeugenden Darstellung, die Piaffe war nichtmal taktklar, die ganze Vorstellung eher von Zwang geprägt. Die Notengebung der Richter stiess beim Publikum auf Unverständnis. Und dann folgte Jessica mit ihrem schönen Hengst und zeigte den besten und harmonischsten Ritt dieses Turniers. Sofort nach dem Schlußgruß applaudierten alle lautstark und zeigten so deutlich, was hier der bessere Ritt war. War ich zuvor ziemlich frustriert welche Ritte hier gute Noten bekommen hatten, war ich danach froh, dass zumindest das Publikum Wert auf harmonisches Reiten legte. 

 

Symbolbild für den Vielseitigkeitssport?

| Kategorie: ein Foto und seine Geschichte

 

Ich mag dieses Bild. Denn es zeigt zwei Facetten der Vielseitigkeitsreiterei, die diese Disziplin recht wohltuend von anderen abhebt. Auch wenn dies alles andere als offensichtlich ist. Zu sehen ist eine Vielseitigkeitsreiterin, die nach Beendigung des Geländerittes von ihrem Pferd abgesprungen ist. Trivial? In den Feinheiten erkennt man, dass hier wieder viel Rücksichtnahme und Wertschätzung dem Sportpartner Pferd entgegen gebracht wird, wie ich es in der Vielseitigkeit viel häufiger sehe als im Springsport.

Zum einen hat sie das Pferd nicht durchpariert. Im schnellen Galopp ist sie über die Ziellinie geritten, hat das Pferd auslaufen lassen und ist im Schritt abgesprungen. Die Pferde sind bei der Geländeprüfung sehr schnell unterwegs, der Puls ist sehr hoch und sollte behutsam wieder auf Normallevel gebracht werden. Wer Marathon läuft weiß selbst, dass es für's Herz besser und angenehmer ist, wenn man noch ruhig weitergeht, statt stehenbleibt.

Zum anderen ist sie auf der rechten Seite abgesprungen. In der Reiterwelt der FN sieht man leider immer noch zu 90% daß die Reiter von links ihr Pferd führen, satteln und auf-/absteigen. Damals bei der Kavallerie, als noch mit Säbel geritten wurde war das zwingend notwendig. Jedoch belastet das die Wirbelsäule des Pferdes einseitig. Achtsame Reiter trainieren daher auch das Führen und Auf-/Absteigen von rechts. 

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